„Wissen schützt vor Unfällen!“
Die Bahn zählt zu den sichersten Verkehrsmitteln in Österreich. Trotzdem kommt es immer wieder zu Unfällen an Bahnanlagen. Welche Regeln es im Bahnverkehr zu beachten gilt, erfahren Schülerinnen und Schüler in der ÖBB-Sicherheitsstunde.
Zur Person
Herbert Ofner arbeitet bei der ÖBB-Infrastruktur im Stab Sicherheit und Qualität und ist für die Koordination der Sicherheitsvorträge zuständig.
Was ist die ÖBB-Sicherheitsstunde an Schulen?
Herbert Ofner: Bei dem speziell für Schüler:innen entwickelten Sicherheitsvortrag geht es um Bewusstseinsbildung für sicheres Verhalten an Bahnanlagen. Um es gleich vorweg ins richtige Licht zu rücken: Das heißt nicht, dass Bahnfahren gefährlich ist. Im Gegenteil: Die Bahn zählt zu den sichersten Verkehrsmitteln in Österreich. Eine Fahrt mit der Bahn ist in Österreich rund 150-mal sicherer als eine Fahrt im Straßenverkehr! Aber es gibt im Bahnverkehr und an Bahnanlagen gewisse Regeln, die beachtet werden müssen.
Wie läuft die Sicherheitsstunde ab?
Die „Sicherheitsbotschafter:innen“ der ÖBB informieren über die Besonderheiten im Bahnverkehr und erklären, was es dabei zu beachten gibt. Der Vortrag ist kurzweilig, mit vielen Bildern und Kurzvideos, und im Anschluss bleibt immer genügend Zeit für Diskussionen.
Was ist das Ziel?
Ziel ist die Vermeidung von Unfällen durch Bewusstseinsbildung. Alle Schülerinnen und Schüler, die wir mit unseren Vorträgen erreichen, und jeder dadurch vermiedene Unfall sind bereits ein Erfolg!
Wissen schützt vor Unfällen! Wer etwa weiß, dass Strom aus Starkstrom-Oberleitungen auch aus größerer Entfernung auf Menschen überspringen und so zu schwersten bis tödlichen Verletzungen führen kann, wird erst gar nicht auf die Idee kommen, auf abgestellte Waggons zu klettern. Und wer eindringlich vermittelt bekommen hat, dass Züge wegen des sehr langen Bremsweges niemals rechtzeitig vor einem plötzlich auftauchenden Hindernis halten können, wird auch nicht mehr unbedacht illegal Abkürzungen über Gleise nehmen.
Wo gibt es besondere Risiken im Bahnverkehr und an Bahnanlagen?
Risiken ergeben sich, wenn aus Unwissenheit, Leichtsinn oder gar im Rahmen von Mutproben Regeln nicht eingehalten werden. Die vier wichtigsten Botschaften zur Sicherheit an Bahnanlagen sind:
- Nie die Sicherheitslinie auf dem Bahnsteig überschreiten, solange der Zug nicht zum Stillstand gekommen ist!
- Gleise ausschließlich an den dafür vorgesehenen Stellen queren!
- Niemals auf abgestellte Waggons klettern! Das ist nicht nur illegal, sondern auch lebensgefährlich: Durch die Oberleitungen, die sich oberhalb der Züge und Waggons befinden, fließen 15.000 Volt. Die Spannung ist so hoch, dass der Strom auch überspringen kann, wenn man die Leitung nicht berührt.
- Höchste Achtsamkeit beim Queren von Eisenbahnkreuzungen – egal ob mit dem Auto, dem Moped, dem Rad oder zu Fuß. Hier passieren am häufigsten Unfälle.
Um auf der sicheren Seite zu sein, ist es notwendig, diese Regeln einzuhalten. Einen ersten Eindruck von den Themen kann man online auf www.passaufdichauf.at gewinnen.
An wen richtet sich das Angebot?
Bedarf an Information und Bewusstseinsbildung gibt es österreichweit, selbst wenn eine Schule nicht unmittelbar in der Nähe einer Bahnstrecke liegt. Denn die Sicherheitsregeln betreffen auch das Verhalten an Gleisanlagen, sind also unabhängig von einer Bahnfahrt. Wir setzen mit unserer Aufklärungs- und Bewusstseinsarbeit bereits bei Schülerinnen und Schülern an, unser Angebot richtet sich insbesondere an die 7. und 8. Schulstufe. Hier sind wir aber auf Wunsch flexibel.
Wohin kann man sich bei Interesse wenden?
Bei Interesse an einem Vortrag einfach ein E-Mail an SicherheitmachtSchule@oebb.at schreiben. Diese Adresse ersetzt ab sofort die alte E-Mail-Adresse (Sicherheitskampagne@oebb.at).
Unsere Sicherheitsvortragenden kommen aber auch direkt mit dem Angebot auf Schulen zu, einen Vortrag zu halten. Meine Bitte an die Schuldirektor:innen: Ermöglichen Sie diesen Vortrag, es geht um die Sicherheit Ihrer Schüler:innen!
Zur Person
Herbert Ofner arbeitet bei der ÖBB-Infrastruktur im Stab Sicherheit und Qualität und ist für die Koordination der Sicherheitsvorträge zuständig.