Jung, mobil, motorisiert

Ab der 9. Schulstufe erleben viele Jugendliche den Straßenverkehr auch aktiv und motorisiert mit. Der ÖAMTC trainiert sie dafür jedes Jahr bei den Safety Days.

Zur Person

Jürgen Wagner ist Bereichsleiter für Öffentlichkeitsarbeit (Marketing, Öffentlichkeitsarbeit  und Verkehrserziehung) beim ÖAMTC Vorarlberg.

Wie ist es zu den Safety Days gekommen?
Jürgen Wagner: Die Geschichte dieser Veranstaltung hat vor über 30 Jahren begonnen. Zielgruppe waren immer die jungen motorisierten VerkehrsteilnehmerInnen. Zuerst haben wir das Programm „Wer fährt am besten Mofa?“ aus Deutschland übernommen und angepasst. Das war damals ein wichtiges Thema, auch die Helmpflicht war noch neu. Dann kam der Mopedausweis. Man hat den Jugendlichen den Mopedausweis nahegelegt, bis dann die Führerscheinausbildung auch für Jüngere zugänglich wurde. Damit geriet der Mopedausweis aus dem Fokus. So entstand das Konzept eines „Sicherheitstages der 9. Schulstufe“, aus dem vor sechs Jahren die „Safety Days“ entstanden sind.

Warum haben Sie sich für diese Zielgruppe entschieden?
Verkehrserziehung ist im Kindergarten und in den ersten Schuljahren ein wichtiges Thema, das dort auch behandelt wird. Ab der fünften, sechsten Schulstufe gerät Verkehrserziehung in den Hintergrund, sie ist dann auch nur noch Unterrichtsprinzip. Engagierte LehrerInnen bleiben dran, aber es gibt keinen fixen Platz mehr dafür im Unterricht. Das ändert nichts daran, dass viele Eltern die Bildungsaufgaben der Schule überlassen. Irgendwo dazwischen hängt die Verkehrserziehung.

Nach welchen Kriterien wird ein Safety Day gestaltet?
Die Jugendlichen der neunten Schulstufe lernen gerade die motorisierte Mobilität kennen. Sie dürfen jetzt selbst fahren, zunehmend fahren sie auch mit FreundInnen mit. Sie sollen wissen, welche Gefahren damit verbunden sind.

Wie viele Jugendliche machen mit?
Wir hatten letztes Jahr acht Safety Days, an denen insgesamt 600 SchülerInnen teilgenommen haben. Die meisten kommen aus der Polytechnischen Schule. Das sind tendenziell jene SchülerInnen, die sich auf eine Lehre vorbereiten, die vielleicht im Handwerk unterkommen, die eigenes Geld haben, die zum Arbeitsplatz fahren müssen und deshalb schneller individuell mobilisiert sind. Es kommen aber auch Klassen aus der AHS.

Haben sich die Themen der Safety Days mit den Jahren verändert? Ist der heutige Verkehr anders als vor zehn, zwanzig Jahren?
Ja, Ablenkung ist ein großes Thema. Es gibt Menschen, die schreiben beim Autofahren eine SMS oder auch mehrere. Am Fahrrad und auf dem Mofa ist das nicht anders. Der Helm hat sich etabliert, aber die Anschnalldisziplin ist in dieser Gruppe geringer als bei Erwachsenen, vor allem auf der Rückbank schnallen sich viele nicht an.

Zur Person

Jürgen Wagner ist Bereichsleiter für Öffentlichkeitsarbeit (Marketing, Öffentlichkeitsarbeit  und Verkehrserziehung) beim ÖAMTC Vorarlberg.