Lärmschutz

Lärmschutz wird wichtiger, nicht nur im Straßenverkehr.
Was ist Lärm und wie kann man sich dagegen schützen?

Was kann ich tun, um meine Ohren zu schützen?

  • Gönnen Sie Ihren Ohren in lauter Umgebung immer wieder Erholungspausen. Damit können sie etwas „Luft holen” und inzwischen regenerieren sich die beanspruchten Zilien (Anm.: das sind bis zu 10 µm lange und 0,25 µm breite, frei bewegliche Zellfortsätze) wieder.
  • Drehen Sie die Lautstärke Ihres MP3-Players etwas herunter. Denn wenn Sie leiser hören, können Sie länger Musik hören, ohne dass Ihre Zilien einen Schaden davontragen (85 dB – 40 Stunden in der Woche, 95 dB – 3 Stunden in der Woche, 105 dB – 18 Minuten in der Woche, 115 dB – nur 2 Minuten in der Woche!).
  • Musikhandys sind „freundlicher” zu Ihren Ohren als Kopfhörer. Halten Sie es etwas weiter weg, Ihre Zilien können dann viel länger „beschallt” werden.
  • Bei Konzerten ist der beste Sound genau zwischen den Boxen, etwa in der Raummitte und nicht direkt davor – das tut auch Ihren Ohren gut.
  • Wenn es mal nach einem Konzert oder einer lauten Veranstaltung im Ohr piepst und nicht bald aufhört, unbedingt zum/zur HNO-Arzt/Ärztin gehen. Denn nur wenn sehr rasch eine Behandlung erfolgt, kann diese erfolgreich sein. Sonst begleitet Sie dieses Piepsen (auch „Tinnitus” genannt) Ihr Leben lang – im Schlaf, beim Fernsehen, beim Tratschen oder auch beim Musikhören.
  • Ihre Ohren sind 24 Stunden am Tag geöffnet. Ihre Augen können Sie jederzeit schließen, das geht bei den Ohren nicht.
  • Kein Hörgerät ist so gut wie gesunde Ohren! Ein Hörgerät kann Ihnen weiterhelfen, wenn Sie schon schlechter hören, Sie werden aber sicherlich nie mehr so gut hören, wie mit den eigenen gesunden Ohren!

In einer Welt, in der Menschen leben, ist er fast so allgegenwärtig wie die Luft zum Atmen und das Licht zum Sehen – aber niemand braucht ihn, den Lärm. Autos fahren, Motorräder knattern und selbst über den entlegensten Orten kann jederzeit ein Flugzeug kreuzen. Experten sagen: Lärm nervt nicht nur, Lärm kann krank machen. Doch das Thema findet wenig Beachtung: Wieder einmal ist am 25. April der „Tag des Lärms“ vergangen, ohne dass es jemandem groß aufgefallen wäre ...

Lärm birgt neben dem Rauchen das zweitgrößte Risiko für Herzerkrankungen, sagen die ExpertInnen vom Umweltbildungszentrum Graz. „Gönn deinen Ohren Ruhepausen!“, verlangen sie. Doch das ist gar nicht so einfach. Wenn uns Licht blendet, können wir die Augen schließen oder blinzeln. Die Ohren können wir nicht schließen, höchstens zuhalten. Unsere Ohren haben 24 Stunden am Tag geöffnet und sind dabei sehr empfindlich.

Was ist Lärm?

Die Hörschwelle für menschliche Ohren liegt bei 0 Dezibel. Ist die Hörschwelle überschritten, wird das Geräusch mit zunehmendem Schalldruckpegel als lauter empfunden. Geräusche ab 90 dB können zu chronischen Hörschäden führen, wenn man ihnen täglich oder dauerhaft ausgesetzt ist. Steigt der Schalldruckpegel über 110 Dezibel, wird das Hören unangenehm (Unbehaglichkeitsschwelle), über 130 Dezibel schmerzhaft (Schmerzschwelle). Lärm ist ein unerwünschtes Schallereignis, das die Gesundheit und das Wohlbefinden von Menschen beeinflussen kann. Lärm ist Schall, der betroffene Personen stört oder gesundheitlich schädigt, je nach Stärke, Art und Dauer in unterschiedlichem Maße. Die Lärmempfindung ist subjektiv, somit abhängig von der oder dem Hörenden und dadurch nicht messbar!

Auswirkungen

Verkehrslärm stellt laut WHO nach der Luftverschmutzung, das zweitgrößte umweltbedingte Gesundheitsrisiko in Europa dar. Dauernder Verkehrslärm ist mit einem erhöhten Risiko für Herzinfarkte und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Schlafstörungen, Stress und Tinnitus verbunden.

Meine Lärmbelästigung

Wie finde ich die Lärmbelastung für einen bestimmten Ort heraus?
http://www.laerminfo.at/laermkarten.html

Lärmrechner

Entfernung, Verkehrsmittel und andere Parameter eingeben – und Lärmbelastung erfahren!
www.laerminfo.at/dam/laerminfo/laermrechner/index.html

Lärm-Apps

Die kostenlose „LärmApp” gibt es für Android und iOS. Die App misst die Lautstärke und zeigt an, ob der Lautstärkepegel gesundheitsschädlich ist. Die App wird herausgegeben vom Deutschen Berufsverband der Hals-Nasen-Ohren-Ärzte.

Dezibel-App: Auch dieser Schalldruckmesser ist kostenlos. Er ist kalibrierbar und verfügt via In-App-Kauf auch über die Möglichkeit der Speicherung der Messung.

Lärmprävention

Im Kindergarten:
„Mux Mäuschen Still“, die ausführliche Broschüre der AUVA, beschäftigt sich auf 40 Seiten mit allen Aspekten der Lärmvermeidung im Kindergarten.

In der Schule:
Hier finden Sie eine Mitmachbroschüre für Kinder zum Download.

Für Jugendliche:
DVD „Tatort Ohr“: Eine Reise durch das Ohr mit Experimenten, Arbeitsblättern, einem Konzentrationstest und einem Lärmquiz.

Spiele

Jede Menge Spiele zum Thema Lärm findet man auf der Website von laerm.ch.

Link

Zur Person

Univ. Prof. Dr. Ralf Risser, geboren in Lienz/Osttirol. Eigner von FACTUM. Vorlesungen an Universität und Technischer Universität Wien.

Seit 1988 Kooperation mit dem Institut für Technologie und Gesellschaft der Technischen Universität Lund, Schweden, seit 2005 dort Gastprofessor.

Seit 1989 mit FACTUM in mehreren EU-Projekten 1993 bis 2003 Vorsitzender der Arbeitsgruppe Verkehrspsychologie der EFPA (Europäische Föderation der Psychologen-Verbände)

Seit 1988 Sekretär von ICTCT (International Co-operation on Theories and Concepts in Traffic safety), seit 2011 Präsident dieses internationalen Vereines.

Vorstandsmitglied der NORBIT-Gruppe (Nordic Organisation for Behaviour in Traffic).

Eine Hauptaktivität besteht in Entwicklung und Anwendung von Instrumenten, die adäquate Erforschung menschlicher Motive als Basis für Sozialmanagement erlauben. Spezialist für Techniken qualitativer Forschung und Verhaltensbeobachtung (Entwickler der „Wiener Fahrprobe“ und Ableitungen davon), für heuristische Vorgangsweisen wie etwa Workshops, sowie für gruppendynamikbasierte Kreativ- und Trainingsmaßnahmen.

Was kann ich tun, um meine Ohren zu schützen?

  • Gönnen Sie Ihren Ohren in lauter Umgebung immer wieder Erholungspausen. Damit können sie etwas „Luft holen” und inzwischen regenerieren sich die beanspruchten Zilien (Anm.: das sind bis zu 10 µm lange und 0,25 µm breite, frei bewegliche Zellfortsätze) wieder.
  • Drehen Sie die Lautstärke Ihres MP3-Players etwas herunter. Denn wenn Sie leiser hören, können Sie länger Musik hören, ohne dass Ihre Zilien einen Schaden davontragen (85 dB – 40 Stunden in der Woche, 95 dB – 3 Stunden in der Woche, 105 dB – 18 Minuten in der Woche, 115 dB – nur 2 Minuten in der Woche!).
  • Musikhandys sind „freundlicher” zu Ihren Ohren als Kopfhörer. Halten Sie es etwas weiter weg, Ihre Zilien können dann viel länger „beschallt” werden.
  • Bei Konzerten ist der beste Sound genau zwischen den Boxen, etwa in der Raummitte und nicht direkt davor – das tut auch Ihren Ohren gut.
  • Wenn es mal nach einem Konzert oder einer lauten Veranstaltung im Ohr piepst und nicht bald aufhört, unbedingt zum/zur HNO-Arzt/Ärztin gehen. Denn nur wenn sehr rasch eine Behandlung erfolgt, kann diese erfolgreich sein. Sonst begleitet Sie dieses Piepsen (auch „Tinnitus” genannt) Ihr Leben lang – im Schlaf, beim Fernsehen, beim Tratschen oder auch beim Musikhören.
  • Ihre Ohren sind 24 Stunden am Tag geöffnet. Ihre Augen können Sie jederzeit schließen, das geht bei den Ohren nicht.
  • Kein Hörgerät ist so gut wie gesunde Ohren! Ein Hörgerät kann Ihnen weiterhelfen, wenn Sie schon schlechter hören, Sie werden aber sicherlich nie mehr so gut hören, wie mit den eigenen gesunden Ohren!